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VW-Vorstand Sanz musste fast eine Million Euro für Privatflüge mit dem Firmenjet zurückzahlen

Wolfsburg (ots) – BILANZ zitiert aus einer internen Aufstellung
des Volkswagenkonzerns. Staatsanwaltschaft ermittelt.

Wie aus der Aufstellung „Aktienrechtliche Sachbezüge“ des
VW-Managements hervorgeht, die das Wirtschaftsmagazin BILANZ in
seiner am Freitag erscheinenden Ausgabe zitiert, musste allein
Beschaffungsvorstand Francisco Javier Garcia Sanz (60) rund 935.000
Euro an den Konzern für private Flüge im Firmenjet zwischen 2010 und
2013 zurückzahlen. 2014 hatte der damalige Aufsichtsratschef
Ferdinand Piëch (80) die Billigflüge seiner Vorstände gestoppt. Bis
dahin konnten die Manager Firmenflugzeuge zum Preis eines
Business-Class-Tickets der Lufthansa für die entsprechende Strecke
nutzen, was gerade gut einem Zehntel der tatsächlich entstehenden
Kosten entsprach. Piëch hatte Sorge, dass sich die Justiz für die
Vielflieger interessieren könnte.

Zurzeit untersucht die Staatsanwaltschaft Braunschweig in
Vorermittlungen, ob der „Anfangsverdacht der Untreue“ gegeben ist. Im
September hatte die „Bild am Sonntag“ berichtet, dass der ehemalige
Finanzvorstand und heutige Aufsichtsratschef, Hans Dieter Pötsch (66)
für seine Privatflüge rund 500.000 Euro zurückzahlen musste. Zunächst
hatte offenbar auch das Finanzamt keine Bedenken. BILANZ zitiert aus
einem Brief des Vorstands an Piëch vom 22. Januar 2014, es sei „mit
den Steuerbehörden eine pauschale Besteuerung vereinbart worden“. Der
geldwerte Vorteil werde danach mit 75.000 Euro pro Jahr angenommen
und von VW versteuert – eine mehr als kulante Haltung der
Finanzbeamten.

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