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Von Dresden in die Schweiz – interdisziplinäres Fahrzeugkolloquium geht wieder auf Tour

Von Dresden in die Schweiz – interdisziplinäres Fahrzeugkolloquium geht wieder auf Tour
Von Dresden in die Schweiz – interdisziplinäres Fahrzeugkolloquium geht wieder auf Tour

Vertreter aus Luft-, Straßen-, Wasser- und Schienenfahrzeugbau kamen am 5. Dezember in den Werkstätten Hellerau in Dresden mit Wissenschaftlern und Prüfdienstleistern zum 4. Interdisziplinären Fahrzeugkolloquium zusammen. Im nächsten Jahr findet das Forum vom 25.-26. Juni in der Konzernzentrale von Stadler in Bussnang statt.

Das vom IHD mit Unterstützung der Wirtschaftsförderung Sachsen und weiteren Partnern organisierte 4. Interdisziplinäre Fahrzeugkolloquium ist ein bewährtes Forum für den Fachaustausch und Innovationstransfer zwischen den Branchen Luftfahrt, Automobil, Schienen- und Wasserfahrzeugbau. Im Fokus steht alles was zum Interieur gehört: wie etwa Materialien, Leichtbau, Elektronik, Design oder Konstruktion. Am 5. Dezember kamen rund 50 Teilnehmer in den Werkstätten Hellerau zusammen und folgten den Vorträgen zu Neuentwicklungen und Nachhaltigkeitsfragen wie etwa Carbonfaserrecycling.

Abgerundet wurde das Fahrzeugkolloquium mit nachhaltigen alternieren Faserverbundwerkstoffen. Dennoch ergeben sich unterschiedliche Anforderungen der einzelnen Branchen. Anregende Gespräche über Lösungsansätze und existierende Probleme zwischen den Vertretern rundeten die Interdisziplinarität ab.

Themen, die bewegen

Vakuumierte Dämmungen – Verglichen mit herkömmlichen Dämmungen können die neuen unter Vakuum hergestellten Dämmelemente den Dickenfaktor 1:10 aufweisen. Dämmwände von 2cm könnten im Luft- und Raumfahrtbau eine enorme Platzeinsparung mit sich bringen. Der Schaumglasstützkern des Produkts ist Brandfest und kann somit den Anforderungen der Luftfahrt standhalten. Neue Arten der Furnierung – Hiesige Unternehmen wie die Danzer Deutschland GmbH können mittels Messer-/Schältechnologie derart dünne Holzfurniere herstellen, dass diese hinterleuchtet werden können. So greift die Firma Designelemente auf, welche in vergangenen Zeiten mangels Nachfrage auf Eis gelegt wurden. Ergänzt bzw. offengelegt wird jedoch die Möglichkeit, für eine Designer-Armaturbedienung Sensoren hinter das Furnier zu integrieren. So wird das Thema Design und Funktionalität disziplinübergreifend aufgeworfen. Naturfasern in der Luftfahrt – Das Recycling von Glas- und Carbonfasern ist momentan sehr schwierig und technologisch begrenzt. Das DLR-Spin-Off, die INVENT GmbH um Strukturingenieur Maik Wonneberger, beschäftigt sich deswegen mit der Verarbeitung von alternativen und nachwachsenden Fasern wie Flachs, Hanf, Sisal und Baumwolle. Diese Materialien sind mittlerweile nicht nur als Zierelemente, sondern auch als tragende Strukturen herstell- und einsetzbar. Wiederverwendung von recycelten Carbonfasern – Leichte Bauteile sind in der Luftfahrt obligatorisch. CFK hat mit seiner leichten und zugleich festen Struktur den Weg zur Kerosineinsparung und somit zu Reduzierung der CO2 – Werte geebnet. Doch was passiert mit den in die Jahre gekommenen teuren Carbonfaserelementen? Mit dieser bisher unbeantworteten Frage hat das Sächsische Textilforschungsinstitut beschäftigt. Das LRT Mitglied hat einen marktfähigen Verarbeitungsprozess entwickelt, um Carbonfasern wiederzuverwenden.

Letztendlich war das Format sehr gewinnbringend für alle Akteure. Neue Technologien und alternative Materialien ebnen den Weg für branchenübergreifendes Design, alternative Logistiklösungen und nachhaltige Produkte.

Ankündigung 2019

Das nächste interdisziplinäre Fahrzeugkolloquium findet vom 25.-26. Juni 2019 bei Stadler in der Konzernzentrale in Bussnang statt. Neben Vorträgen steht eine Werksbesichtigung, ein Treffen mit dem Stadler-Leiter Beschaffung und ein Abendempfang auf dem Programm.