Die Arbeitsbereiche der Supply Chain Excellence Initiative

Kooperationen

Gegenüber Unternehmenskooperationen bestehen vielerlei Vorurteile, Unwissenheit und ungerechtfertigte Ablehnung. Durch die Konsolidierung der Lieferkette werden horizontale und vertikale Kooperationen jedoch immer relevanter, um auch in Zukunft am Markt bestehen zu können.

Der Arbeitsbereich „Kooperationen” hat zum Ziel, mit seinen Aktivitäten Unternehmen auf dem Weg zu einer funktionierenden Kooperation zu unterstützen. Betrachtet werden sowohl Kooperationen als Geschäftsbeziehungen zwischen Lieferanten und deren Kunden als auch zwischen Lieferanten auf der gleichen Stufe der Wertschöpfungskette. Die Angebote und Maßnahmen reichen von der Anbahnung bis hin zur Umsetzung von Kooperationen. Darüber hinaus werden Möglichkeiten aufgezeigt und eine individuelle Strategie (in Zusammenarbeit mit den anderen Arbeitsbereichen) erarbeitet.

Ziele des Arbeitsbereiches „Kooperationen”:

  • Vertrauen in Kooperationen aufbauen und stärken
  • Unterstützung bei der Entwicklung eines klaren vertraglichen Regelwerks
  • Aufzeigen von Kooperationsmöglichkeiten zum Beispiel im Rahmen von Supplier Konferenzen der Tier-1
  • Erstellung eines Kompetenzatlas als Unterstützung bei der Partnersuche
  • Unterstützung bei der Erschließung von Kooperationspotenzialen
  • Unterstützung bei der Anbahnung von Unternehmenskooperationen
  • Simulation der Potenziale von möglichen Kooperationen

Geplante Maßnahmen und Aktivitäten:

  • Entwicklung von Kooperationsmodellen im Rahmen einer Arbeitsgruppe
  • Erstellen/Zusammenführen eines länderübergreifenden Kompetenzatlas
  • Round Table-Veranstaltungen zu Best Practice Beispielen im Bereich Kooperationen
  • Erstellung eines Quick-Check: „Which cooperation fits to us”

Sales and Operational Planning

Lean Methoden sind entgegen einer weitverbreiteten Meinung durchaus mit Änderungen nach Abschluss der Produktdefinition (Change Requirements) vereinbar. Wichtig ist jedoch eine Verbesserung der Schnittstellen zwischen Unternehmen. Die Einführung von IT-Tools ruft jedoch immer wieder Bedenken hervor: zu teuer, zu komplex, zu viele verschiedene Tools und Anbieter.

Der Arbeitsbereich „Sales and Operational Planning” sieht in diesem Feld ein erhebliches Verbesserungspotenzial. Die geplanten Maßnahmen und Aktivitäten sollen zur Stabilisierung der Supply Chain durch firmenübergreifend standardisierte Schnittstellen beigetragen.

Ziele des Arbeitsbereiches „Sales and Operational Planning”:

  • Vorantreiben der Standardisierung von Tools und der Verbesserung von Schnittstellen im Informations- und Warenfluss
  • Neutrale Begleitung der Diskussion um Customer Change Requirements
  • Entwicklung und Durchführung von Weiterbildungen in den Bereichen SCM und S&OP
  • Maßnahmen zur Erhöhung der Flexibilität und Agilität in der Lieferkette

Geplante Maßnahmen und Aktivitäten:

  • Aufzeigen von Best Practice Beispielen
  • Workshop zur Methodik mit Anbietern und Anwendern von IT-Tools wie SupplyOn
  • Aufbau und Durchführung eines Supply Chain Management Trainingsprogramms bestehend aus:
  • einem Leitungsworkshop für Inhaber, Geschäftsführer und Geschäftseinheitenleiter zur Absicherung der Führungsfähigkeit
  • einem modularen Trainingsprogramm für Mitarbeiter im Bereich Supply Chain Management (Supply Chain Leiter, Verantwortliche SCM/Logistik, Einkaufsleiter, Standort-/Werksleiter) zur Erlangung der Umsetzungsfähigkeit
  • einem abschließenden, optionalen Unternehmensworkshop zur Unternehmensentwicklung

Industrial Performance

Die eigenen Prozesse zu verbessern und die Produktionsplanung zu optimieren, liegt im ureigenen Interesse jedes einzelnen mittelständischen Unternehmers. Zulieferer müssen sich der Industrialisierung des eigenen Unternehmens und der Zuliefererindustrie insgesamt stellen, um international wettbewerbsfähig zu sein und zu bleiben.

Durch die Verbesserung der Schnittstellen in alle Richtungen lassen sich Qualität, Liefertreue und Kosten optimieren. Das Ergebnis der Verbesserungen kann für jedes Unternehmen zu einem Prädikat führen, das von einer breiten Basis von Unternehmen und Kunden anerkannt wird. Die Angebote und Maßnahmen des Arbeitsbereiches „Industrial Performance” sind darauf ausgerichtet, Unternehmern das vorhandene Potenzial für Verbesserungsprozesse für Augen zu führen und Sie bei der Umsetzung neuer Prozessstrukturen zu unterstützen.

Durch Einführung Von Zertifizierungssystemen (EN, EASA) werden luftfahrtorientierte Unterneh-men wettbewerbsfähig und weltmarktfähig. Sie sind in der Lage auf „Augenhöhe” mit OEM und der Supply Chain zu handeln und Angebote zu machen. Mit der Einführung von Digitalisierungspro-zessen wird die Industrialisierung der Unternehmen optimiert. Dies führt zu Alleinstellungsmerk-malen innerhalb der globalen Lieferketten und steigert die Wettbewerbsfähigkeit.

Ziele des Arbeitsbereiches „Industrial Performance”:

  • Aufbau einer neutralen Kommunikationsplattform für die deutsche Luftfahrt-Supply Chain (OEM, Tier-1, Tier-2, … Tier-n)
  • Entwicklung und Angebot von Tools zur Diagnose und Standortbestimmung (Benchmarking)
  • Verbesserung von Lieferperformance, Durchlaufzeiten, Qualität mittels Lean Management und 6-Sigma
  • SCE begleitet die Unternehmen im Prozess der Digitalisierung, vernetzt sie untereinander und entwickelt Formate um Unternehmer zu motivieren sich der Herausforderung mit ihrem jeweiligen Unternehmen aktiv zu stellen. Dafür werden in Kooperation mit den anderen Arbeitsbereichen und externen Partnern Formate entwickelt, die einerseits den großen allgemeinen Informationsbedarf decken, andererseits auch gezielte Maßnahmen für bestimmte Gruppen von Firmen anbieten. Damit will SCE die Unternehmen im digitalen Wandel und zu Vorreitern innerhalb der Branche machen.
  • Der Anteil an zertifizierten Luftfahrtunternehmen ist in der deutschen Zulieferindustrie traditionell relativ hoch. Er ist ein wichtiger Bestandteil der Wettbewerbsfähigkeit. Diese Stärke gilt es auszubauen und zu erweitern auch in Hinblick auf internationale Zertifizierungen, die an Bedeutung gewinnen. Vor allem gilt es den Anteil der EASA-zertifizierten Betriebe im Bereich Herstellung und Entwicklung voranzubringen, damit Unternehmen weltweit eigenständig angebotsfähig werden können.

Geplante Maßnahmen und Aktivitäten:

  • Aufbau und Durchführung von Trainings zur Verbesserung der „Industrial Performance”
  • Durchführung konkreter Verbesserungsprojekte
  • SCE & SPACE bieten Tools, Methoden und Beratung zur Optimierung der Produktions- und Planungsprozesse und verbessern damit nachhaltig die Wettbewerbsfähigkeit.
  • SCE & SPACE bieten unterstützende Trainingsprogramme, um in den Unternehmen das Wissen und die Basis zu schaffen, die erzielten Verbesserungen nachhaltig zu gestalten.
  • SCE bietet eine neutrale Kommunikationsplattform für die gesamte deutsche Luftfahrt- Supply Chain (OEM, Tier 1, Tier 2, … Tier n)
  • Focus Digitalisierung – Die Integration der Digitalisierung in Entwicklung, Herstellung, Logistik, Ein-kauf etc. bis hin zu virtuellen Produkten und virtuellen Zulassungen wird eine der großen Herausforderungen sein. Hierzu werden Best Practice Workshops mit Unternehmen und Instituten entwickelt. In Workshops mit Unternehmern, Abnehmern, Instituten werden top down – und bottom up – Lösungen erprobt. Vor allem wird wichtig sein, den jeweiligen „Stand der Technik” festzustellen, um maßgeschneiderte Lösungen anbieten zu können. Im Fokus sind dabei Kundenbeziehungen, Produktivität, Digitale Angebote, IT-Sicherheit.
  • Focus Zertifizierung – Veranstaltungen der EN-Reihen wie EN 9100 als Basis. Daran anknüpfend erfolgen Workshops und Trainings zu weiteren relevanten Anforderungen wie NADCAP, REACH, ISO 270001, sowie weitere in der Luftfahrt geforderte anwendbare Vorschriften. Außerdem weitere Veranstaltungen zur Rolle die das Thema Zertifizierung in der Zuliefererkette von Airbus und 1st-tier-Zulieferern spielt. Die Erhebung von 2016 zeigt den Bedarf an all diesen Maßnahmen. Unternehmen, welche Luftfahrtzulassungen benötigen, werden die entsprechenden EASA-Zertifikate anstreben.

Internationalisierung

Die Luftfahrt-Branche ist weit mehr als viele andere Branchen international aufgestellt. Unternehmen müssen global agieren, um die Chancen wachstumsstarker Absatzmärkte nutzen zu können. Nur so lassen sich Forschung und Entwicklung finanzieren und technologische Führerschaft erhalten.

Doch das Thema Internationalisierung stellt viele Unternehmen vor Herausforderungen: Internationale Marktentwicklungen werden durch die OEMs nicht transparent genug dargestellt, Prognosen fehlt das Mengengerüst bzw. die zu erwartenden Volumina. Diese Informationen würden den Zulieferunternehmen bei unternehmerischen Entscheidungen jedoch helfen. Diskussionen darüber werden im zu engen Kreis geführt und ohne die Teilnahme der Tier 2-n. Probleme und Chancen von Offset-Verpflichtungen müssen zwischen OEMs und den Zulieferern abgestimmt werden.

Beim Umgang mit diesen Herausforderungen unterstützen Sie die Maßnahmen und Angebote des Arbeitsbereiches „Internationalisierung”.

Ziele des Arbeitsbereiches „Internationalisierung”:

  • Aufbau eines transparenten Netzwerks von Verbänden und Clustern im In- und Ausland mit Abdeckung der relevanten Zielmärkte
  • Darstellung der Entwicklung relevanter Märkte mit Informationen zu den jeweiligen Mengengerüsten
  • Präsentation von Best Practice Beispielen einer erfolgreichen Internationalisierung regional ansässiger Unternehmen
  • Darstellung Deutschlands als attraktiver Investitionsstandort

Geplante Maßnahmen und Aktivitäten:

  • Erhebung der relevanten Zielmärkte der regionalen und nationalen Unternehmen
  • Bereitstellung von Informationen zu Märkten (Absatz- und Beschaffungsmärkte)
  • Aufbau eines Netzwerks zu bedeutenden wirtschaftlichen und politischen Akteuren in den Zielregionen
  • Erarbeitung von konkreten Handlungsoptionen zu Markteintrittsformen
  • Unterstützung bei IPR-Themen
  • Organisation von Geschäftsanbahnungsreisen
  • Hilfestellung zu ausländischen Investitionen in deutsche Unternehmen

Finanzierung und Verträge

Die Sicherstellung der Finanzierung ist in jeder Unternehmensphase ein wichtiger Faktor. Nicht immer reicht das eigene Kapital aus, um Entwicklungsvorhaben oder Produktionserweiterungen im Ausland durchzuführen. Fremdkapital ist dann häufig die Lösung.

Die ersten Erfahrungen der SCE Initiative zeigen: Es gibt zahlreiche Instrumente zur Förderung der Unternehmens- und Produktentwicklung, doch viele Unternehmen wissen nicht, wie sie diese Instrumente nutzen können. Hier setzen die Maßnahmen und Angebote des Arbeitsbereiches „Finanzierung & Verträge” an.

Ziele des Arbeitsbereiches „Finanzierung & Verträge”:

  • Bereitstellung neutraler Informationen und praxisnaher Hinweise zu Finanzierungsmodellen
  • Entwicklung von Managementkompetenz für Finanzierungen mit entsprechender Risikoabsicherung
  • Bereitstellung von Informationen und praxisnahen Hinweise zu Vertragsrecht und Spielregeln

Geplante Maßnahmen und Aktivitäten:

  • Entwicklung einer Checkliste mit den Informationen und Daten, die für die Beantragung einer Finanzierung notwendig sind
  • Bildung eines Expertenpools als Ansprechpartner für inhaltliche Fragen
  • Expertenveranstaltung zur Weiterentwicklung von Förderinstrumenten
  • Zusammenbringen von Unternehmern und Experten mit dem Ziel, dem Unternehmer die passenden Finanzierungsinstrumente an die Hand zu geben
  • regional spezifisch angepasste Informationsveranstaltungen mit regionalen Experten Geschäftsmodelle.